Episode No. 21 "Water Land - Steep approach" zeigt Europas steilsten Landeanflug mit dem derzeit modernsten Passagierflugzeug CS100 / Airbus A220.
Wo einst Handelsschiffe aus der ganzen Welt be- und entladen wurden, starten und landen heute Flugzeuge auf spektakuläre Art und Weise. Mitten im Herzen von London, nur 20 Minuten von der Tower Bridge entfernt, befindet sich eine besondere Landebahn.
Errichtet auf den ehemaligen Kaimauern der Royal Docks stellt sie nicht nur durch ihr geringe Länge von 1.500 Metern, sondern auch durch ein unüblich steiles Anflugverfahren, eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar.
BOMBARDIER ODER AIRBUS
Während der Dreharbeiten im Mai 2018 nannte sich das gezeigte Flugzeugmuster noch Bombardier C-Series 100. In der Zwischenzeit wurde die Jetsparte von Bombardier mit Airbus verschmolzen und das Modell in Airbus A220 umgetauft. Dabei handelt sich um ein in 12 Jahren völlig neu vom Reißbrett entwickeltes Flugzeug - sogar mit etwas Schweizer Know-how. Der Flottenchef der A220 und Kapitän dieser Folge, Peter Koch, ist ein Glücksfall für diesen Film. Es gibt kaum einen Piloten, der besser als jeder andere über dieses derzeit modernste Passagierflugzeug der Welt Bescheid weiß, das 50% leiser ist und 20% weniger Emissionen verursacht.
GEFÜHLSECHT
Man blickt in glückliche Augen sobald Piloten über das Cockpitdesign sprechen. Normalerweise erzeugen Bewegungen am Sidestick bei "Fly-by-Wire" Steuerungen nur elektrische Impulse, die danach von Motoren an den Steuerflächen umgesetzt werden. Bei der C-Series wird der Steuerdruck an den Flächen zusätzlich auch wieder an das Eingabeinstrument, den Sidestick zurückgegeben, was zu einem echten Steuergefühl - vergleichbar mit klassischen Stahlseilen - führt. Dazu kommt noch die analoge Bewegung der Schubhebel, deren Position immer den Status der Drehzahl spiegelt. Besser lässt sich ein Flugzeug nicht spüren.
RIVER STEEP
"Wir sind doch viel zu hoch und zu schnell" ist es schon mal Fachleuten entglitten, die den Anflug auf London City zum ersten Mal aus Cockpitsicht gesehen haben. Der Grund dafür liegt in dem einzigartigen Anflugverfahren. CPT Peter Koch: "Im Endanflug muss man sich penibel genau unter dem Heathrow Traffic halten und gleichzeitig knapp und leise über die Hochhäuser des Financial Distrikts gleiten. Man kommt sehr früh auf eine niedrige Flughöhe, die man dann lange halten muss, um dann erst im letzten Moment in einem unüblich steilen Winkel von 5,5 Grad (normal 3 Grad) auf dem frühestmöglichen Punkt aufzusetzen."
KOPF OBEN ANZEIGE
"Früher mussten die Augen zu den Anzeigen - jetzt kommen die Anzeigen zu den Augen." Besonders bei Start und Landung waren die häufigen und notwendigen Blickwechsel, zwischen dem hellen "Draußen" und dunklem "Innen" eine unnötige Strapaze für die Wahrnehmung der Piloten. Mit einer zusätzlichen Plexiglasscheibe vor den Augen sehen die Piloten nun gleichzeitig die Umgebung und alle wichtigen Daten ohne nach innen auf die Armaturen blicken zu müssen. Dieses Head-up-Display steigert die Treffsicherheit des Aufsetzpunktes und sichert, gerade für London City, die volle Ausnutzung der Landebahn.
FREUNDE in der FABRIK
Der wahrscheinlich längste Pendel-Verkehr zwischen Wohnung und Arbeitsplatz war der unseres Kapitäns. Als Verantwortlicher für die sogenannte Phasing-in-Periode musste Peter mindestens einmal die Woche zwischen Zürich und dem Bombardier Werk in Montreal pendeln. Einen dieser Besuche bei Rob Dewar dem CEO der C-Series durften wir begleiten und konnten Teile von künftigen SWISS Maschinen bei der Entstehung filmen.
FEDERSPANNUNG
Eine Einstiegstür in ein Flugzeug muss nicht nur zuverlässig schließen und luftdicht sein. Sie muss sich auch von Menschenhand verriegeln und öffnen lassen. In der Fabrik zeigt uns SWISS Spezialist Gian Caligari, der den Neubau aller Flugzeuge begleitet, wie genau alle elementaren Teile einer Flugzeugtür überprüft werden. Sein Motto: "if we don't do it right, we don't do it at all".
AUSFLUG für TRIEBWERKE
Wie werden eigentlich neue Triebwerke getestet? Man befestigt sie unter einem zusätzlichen kleinen Flügel, einem "stub wing" am oberen Teil des Rumpfes. Marc Kirner der Direktor des Pratt & Whitney Testbereichs zeigt uns diese weltweit einzigartige Einrichtung in Montreal Mirabel, die nicht nur Freunde von Boeings 747SP begeistern wird.
PQUAD
Als exklusiver Triebwerks-Ausstatter der C-Series hat Pratt & Whitney kurzerhand eine kleine Fabrikhalle direkt neben das Bombardier Werk angebaut, um die Triebwerke nur noch durch ein großes Tor zur Hochzeit mit den neuen Flugzeugen führen zu können. Daniel Mainardi, der Direktor, erklärt nicht nur die Bedeutung der vier Ps sondern gibt der Crew aus Zürich auch einen raren Einblick in die Fertigungsmethoden.
Zu LUFT und zu WASSER
"Wie wäre es mit einer Flughafen-Rundfahrt - im Schlauchboot?" lautet die Frage des Pressechefs Andrew Scott. Während dieser einmaligen Tour im Feuerwehrboot erfahren Peter und Tina Interessantes und Amüsantes über den ehemaligen königlichen Schiffshafen [SB2] , die Ziele der derzeitigen Vergrößerung und die Vorgehensweise bei Englands erstem "Remote Tower". Dabei sitzen die Towerlotsen künftig zwei Autostunden südlich von London vor einer Videowand und regeln den Flugverkehr von London City Airport (IATA: LCY, ICAO: EGLC) per Fernbedienung.
DIESE FLÜGEL PASSEN WIE ANGEGOSSEN
Je besser ein Flugzeug gefertigt ist, desto selbständiger fliegt es geradeaus."Ein Geheimnis dieser Präzision liegt darin, dass alle Teile zuerst auf den Millimeter genau ausgerichtet werden und erst dann die Löcher dafür gebohrt werden“, schwärmt Robert Dewar,der Direktor der C-Series bei seiner Führung durch das Werk. Und unsere Roboter machen diesen Job leider und glücklicherweise besser als Menschen.
Das PEFB - alle Originalunterlagen als PDF
Alle, die den Film auch auf dem Papier mitfliegen möchten, finden auch diesmal wieder die gesamten relevanten Dokumente des Fluges zum kostenlosen Download. Vom Flugplan mit den wichtigsten geflogenen Daten über das Loadsheet bis zu den Wetterkarten: Das PDF "PilotsEYE Flight Briefing" findet sich hier: http://PilotsEYE.tv/downloads.
Die NEUIGKEITEN in dieser Folge
Obwohl das Cockpit wenig räumliche Alternativen bietet, konnten die Techniker wieder neue Positionen für die zahlreichen Kameras finden. Diesmal gibt es zusätzlich neue Einblicke aus den Perspektiven: Kopf, Hand und Fußraum. Die stabilisierte Kamera - die auch die lateralen Bewegungen des Flugzeugs zeigt, wurde noch zentraler befestigt, um Querlagen noch authentischer zu filmen. Und erstmals erscheinen die Untertitel nun auch in Italienisch, der siebten Sprache neben DE, EN, FR, ES, TR, CN.